Architekturdialog | Kunst und Architektur

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Wed. 10.01.2007

Architekturdialog | Kunst und Architektur

Begrüßung: Kristien Ring, Direktorin DAZ, Berlin

Das Expressive und das Subtile als Elemente des Skulpturalen
Volker Giencke, Graz, Innsbruck

Urban Umbrellas
Jürgen Mayer H., Berlin

Produktive Ambiguitäten … in anderer Verwendung
Manfred Wolff-Plottegg, Graz, Wien

Ein gestaltungstheoretisches Regelwerk in der Formfindung
Reinhard Weichlbaur & Albert Ortis, Graz, Frohnleiten

Verhandlungsräume
IFAU + Jesko Fezer, Berlin

Performative Strategien für Raumproduktion
ORTLOS architects, Graz, Innsbruck
Marten Spangberg, Choreograph, Stockholm, Berlin
Tom Tor Lindstrand,
International Festival, Stockholm

Das Thema Kunst und Architektur verzeichnet eine lange Geschichte. Im 20.Jahrhundert stand Architektur im Zusammenhang mit Kunst als Zeichen für Experiment, für einen erweiterten Architekturbegriff und für Grenzüberschreitung der Gattungen. In diesem Sinne geht es im Rahmen des Architekturdialogs „Kunst und Architektur- Skulpturale Tendenzen und Produktive Ambiguitäten“ nicht um die alte Frage der Ambivalenz zwischen Architektur und Kunst, sondern vielmehr um das Produktivmachen der vielfältigen Bezugnahmen von Architektur und Kunst. In dem Zusammenführen sehr unterschiedlicher Positionen und Projekte, sollen Gestaltungs- und Wahrnehmungskonzeptionen diskutiert werden, die über die tradierten Grenzen solcher Kategorisierungen hinausweisen.

Das Skulpturale in der Architektur in seinen unterschiedlichen Ausprägungen – vom Objekthaften bis hin zum Handlungsbezogenen und Prozesshaften – sowie die bedeutungsoffene, polyvalente und substantiell hybride Auffassung von Raum stehen im Mittelpunkt dieses Architekturdialoges. Diese beiden Aspekte bilden die inhaltliche Klammer der heterogenen Architekturhaltungen der zum Dialog geladenen Teilnehmer und der großen Spannbreite der zur Diskussion stehenden Architekturproduktionen.

Das Bedürfnis nach zeitgenössischen Identifikationspunkten in den Städten begünstigt den Aufschwung von Architekturikonen und Landmarks, von Architektur-Skulpturen. In diesem Kontext lässt sich das Entstehen von neuen architektonischen Formen beobachten, die ein Moment des Unbestimmbaren und damit des Veränderlichen, des Dynamischen auszeichnet. Zwei paradigmatische Beispiele dafür sind das Projekt Giant Amber in der lettischen Stadt Liepaja des Grazer Architekturbüros Giencke & Company und das Metropol Parasol Projekt in Sevilla des Berliner Architekten Jürgen Mayer H. Beide Projekte zeichnen sich durch skulpturale Formen aus, die urbane Funktionen auf mehreren Ebenen miteinander verschränken und somit ein starkes Signal eines neuen kulturellen Selbstverständnisses vermitteln.

Hybride Architektur und Hyper Funktionen nennt sich das neueste Theoriebuch von Manfred Wolff-Plottegg, der in seinem Beitrag „Produktive Ambiguitäten … in anderer Verwendung“ seinen theoretischen Ansatz anhand seiner überraschenden und unerwarteten Interventionen im Schloss Trautenfels diskutieren wird.
Reinhard Weichlbaur & Albert Ortis werden anhand ihres Projektes der wohnDNA ihre Auffassung von Regelwerken als entwurfsbestimmende Elemente diskutieren. Ein Fensterformat, ein Türformat und ein multifunktional eingesetztes Balkonelement bilden die formbestimmenden Elemente des Gebildes, ein computergeneriertes Muster, dessen Entwurf genau festgelegten Parametern entstammt.

Das Regelwerk als entwurfsbestimmendes Moment ist in seiner Haltung ebenso kunstaffin wie die kommunikative Strategie des radikalen Kompromiss, die IFAU und Jesko Fezer im Zusammenhang mit einer Bauaufgabe der Revitalisierung des Palais Thienfeld in Graz anwenden. IFAU und Jesko Fezer verstehen Architektur als Ort alltäglicher Handlungen und Verhandlungen. Der Entwurf ist dabei nicht die definitive Lösung, sondern wird vielmehr als ausformulierte Problemstellung begriffen. Gezielt eingebrachte Komplikationen und Überlagerungen sollen dazu herausfordern, Konflikte produktiv zu artikulieren.

Bewusst angelegte Offenheit und Unbestimmtheit sind auch für die Arbeitsweise des Architekturbüros ORTLOS bestimmende Parameter. Im Rahmen des Architekturdialoges werden Andrea und Ivan Redi über ihre performativen Strategien zur Raumproduktion von ORTLOS architekts sprechen und speziell anhand der jüngsten Projekte „Theatre“ und „Choreographers’ Venture“ im Dialog mit dem international bekannten schwedischen Performer, Choreographen und Theoretiker Marten Spangberg, und dem schwedischen Architekten Tor Lindstrand von International Festival, eine neue Orientierung am Körper und Raumbegriff ausloten.

Event location:
DAZ - Deutsches Architektur Zentrum
Köpenicker Strasse 48/49
Deutschland - 10179 Berlin

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Opening times:
19 Uhr
Phone:
+49 30 27 87 99 28
Fax:
+49 30 27 87 99 15
More information:
http://www.daz.de/sixcms_4/sixcms/detail.php?object_id=29&area_id=2818&id=182017&template_id=10210
Categories:
Discussion | Reading / Lecture

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