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Heimat ist erst in zweiter Linie ein territorialer Begriff. Heimat ist vor allem eine Befindlichkeit und als solche ein Produkt des gesellschaftlichen Kurses. Verschiedenste Kräfte versuchen die Definition – und somit das Design – von Heimat zu steuern: Der Staat und die „staatstragenden“ Organisationen beispielsweise durch Beschwörung gemeinsamer Werte (exemplarisch in Gottfried Kellers “Fähnlein der sieben Aufrechten“), die Wirtschaft durch Ausstattung von Produkten mit “Swissness“ oder “Armbrust“-Qualität. Neue Wege beschritten die Veranstalter der Expo 02, indem sie mit dem Wahlspruch “ImagiNation“ die individuelle Produktion von Heimat herausforderten. Bemerkenswert: Auch die scheinbar destruktive Kritik an der Heimat (Frisch, Bichsel) oder sogar deren Negation (Ben Vautier) schaffen Heimat, indem sie einerseits Reaktionen herausfordern und andrerseits auch heimat-skeptischen Geistern das Gefühl geben, in der Gesellschaft nicht fremd, also beheimatet zu sein.
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